Beschreibung Wesen Charakter
Nach dem geltenden Rassestandard ist ein Labrador-Rüde 56 bis 57 cm groß (Widerristhöhe), eine Hündin 54 bis 56 cm groß. Kleine Abweichungen in der Größe werden toleriert. Labrador Retriever gibt es in den Fellfarben einfarbig schwarz, gelb oder schokoladenbraun; gelb reicht von hellcreme bis fuchsrot.
Der Labrador Retriever ist ein sehr aktiver, kräftig gebauter, gut bemuskelter Hund mit breitem Schädel. Rassetypisch für den Labrador Retriever ist die sich zur Spitze verjüngende, in Höhe der Rückenlinie angesetzte und verlaufende Otterrute. Unter dem kurzen Fell des Labrador Retrievers befindet sich eine wasserdichte Unterwolle.
Der Labrador ist von freundlicher Natur, ohne eine Spur von Aggression oder unangebrachter Scheu. Ausgeprägt ist sein Wille zu gefallen (engl. „will to please“).
Obwohl es nach dem gültigen Rassestandard nur einen Labrador gibt, haben sich in den letzten Jahrzehnten sowohl in England als auch in anderen europäischen Ländern diese „Showlinien“ mit einem kompakteren Typ und leichter gebaute in der Umgangssprache oft genannte „Arbeitslinien“, nebeneinander entwickelt – je nach Geschmack des Züchters. Dem Rasseideal kommt sicher der klassische „Dual Purpose“-Typ, der „work“ und „show“ auch im Typ harmonisch miteinander verbindet, am ehesten nahe.
Echte Arbeitslinien findet man nur in Verbänden, die dem VDH angeschlossen sind. Diese Hunde können sowohl kompakt als auch schlank sein, die Klassifizierung Arbeitslinie (jagdliche Leistungszucht, spezielle jagdliche Leistungszucht, Field Trial) beruht lediglich auf den von den Tieren abgelegten und dokumentierten Arbeitsprüfungen. Die Arbeitsanlagen werden bei diesen Hunden ganz gezielt hin gezüchtet und das über Generationen. Als reine Familienhunde eignen sich Arbeitslinien sicher nicht.
Wesen – Charakter
Labrador Retriever sind sehr gutmütige und freundliche Hunde. Jegliche Art von Schärfe, Aggressivität oder Scheu gegenüber Menschen sind dem rassetypischen Labrador fern. Der Labrador Retriever verhält sich sowohl seiner Umwelt als auch Menschen gegenüber freundlich, aufgeschlossen und neugierig. Er fühlt sich in der Gegenwart von Menschen wohl und zeigt auch keine Scheu, Angst oder Unsicherheit, wenn diese ihm zu nahe kommen.
Der Labrador Retriever ist ein sehr geduldiger und ausgeglichener Hund. Dies rührt wahrscheinlich von seiner langjährigen jagdlichen Nutzung her. Als Apportierhund hatte der Labrador Retriever während der Jagd neben seinem Herrchen oder Frauchen zu liegen, bis das Wild aufgestöbert und geschossen war, um dann das tote Wild zu apportieren. Ein Retriever sollte ein „weiches Maul“ haben, er sollte die Beute ohne Beschädigung zum Hundeführer bringen. Geblieben ist dem Labrador Retriever auch seine Liebe zum Wasser und zum Apportieren.
Trotz seiner eigentlich sehr ruhigen Art benötigt der Labrador Retriever viel geistige und körperliche Beschäftigung. Ein Labrador Retriever bringt einen ausgeprägten will to please mit. Das heißt, er hat das starke Bedürfnis, seinem Besitzer zu gefallen. Dies macht den Labrador Retriever zu einem Hund, der auch bei Anfängern sehr beliebt ist.
Der Labrador Retriever ist sehr lernfähig und aufmerksam, beobachtet seinen Herrn dauernd und freut sich über jedes Lob. Diese Lernfähigkeit und Arbeitsfreude sollte man nicht nur bei der Ausbildung zum Jagd- oder sonstigen Arbeitshund nutzen, sondern auch beim reinen Familienhund.
Der Labrador kann darüber hinaus noch sehr viel leistungsfähiger sein. Er wird deshalb gerne und erfolgreich als Drogenspürhund beim Zoll und bei der Polizei eingesetzt. Auch als Rettungshund, Therapiehund und Blindenhund, Behindertenbegleithund bildet man diese Rasse sehr gerne aus.
Dort, wo der Labrador als Familienhund lebt, sollte man ihn nicht unterfordern. Labradore lieben die Bewegung und wollen auch ihren Kopf beschäftigt haben, daher ist es sinnvoll, mit ihnen Dummyarbeit, Obedience, Mantrailing, Dogtrailing, Turnierhundesport oder eine andere Hundesportart auszuüben. Immer mehr engagieren sich auch Labrador-Besitzer in den Bereichen Besuchsdienste in Altenheimen, Behindertenheimen, Schulen, Kindergärten etc. Die Ausbildung „Helfer auf vier Pfoten“ macht Haltern und Hunden viel Spass und ist ebenfalls eine sinnvolle Aufgabe für beide.
Bitte denken Sie daran – unterforderte, in ihren rassespezifischen Arbeitsanlagen nicht geförderte Hunde neigen dazu, unerwünschte Verhaltensweisen zu entwickeln.
Darüber hinaus ist er ein geduldiger, nervenstarker, angenehmer und wirklich kinderlieber Familienhund, dem das enge Zusammenleben mit seinen Menschen über alles geht und der zu einem ausgewogenen Klima im Zusammenleben der Menschen erheblich beitragen kann.
Der Labrador eignet sich für aktive Menschen, die weite Spaziergänge bei jeglichem Wetter nicht scheuen; die den Labrador als richtiges Familienmitglied ansehen und bereit sind, die Zeit und Mühe zu investieren, die notwendig ist, um ihm ein rassegerechtes Leben zu ermöglichen. Nur dann kann er all seine guten Eigenschaften zeigen. Er eignet sich keinesfalls für ausschließliche Zwingerhaltung ohne jegliche Ansprache. Natürlich kann er auch mal ein paar Stunden alleine bleiben. Am liebsten möchte er jedoch mit seinen Bezugspersonen zusammen sein – immer und überall eng dabei.
Aufgrund seiner angenehmen Charaktereigenschaften und seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist der Labrador Retriever sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten die weitaus beliebteste und bekannteste Hunderasse mit der weitesten Verbreitung überhaupt.